Energieinstitut Vorarlberg
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Stadtstraße 33, Campus V, 6850 Dornbirn
Im grenzüberschreitenden Projekt „AMIGO“ werden Maßnahmen zu bewegungsaktiver Pendlermobilität entwickelt und in Form von Experimenten in Pilotbetrieben getestet und evaluiert.
Programme zum betrieblichen Gesundheitsmanagement gehören in vielen Betrieben zum Standardangebot. Dieses beinhaltet neben der betrieblichen Vorsorge auch Sportangebote. Die Förderung aktiver Mobilität auf dem Arbeitsweg berücksichtigen bestehende Gesundheitsprogramme hingegen kaum. Gleichzeitig stoßen die Straßenverbindungen zu den Hauptpendelzeiten an ihre Kapazitätsgrenzen. Das beeinträchtigt die Erreichbarkeit im Personen- und Güterverkehr und verschlechtert die Lebensqualität durch Verkehrslärm und Schadstoffemissionen. Analysen zeigen: rund 70% der Arbeitnehmer*innen wohnen maximal 15 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt. Doch nur 10% der Pendler*innen gehen zu Fuß oder fahren mit dem Rad/E-Bike.
Gemeinsam mit neun Pilotbetrieben werden Maßnahmen erarbeitet, die zum Umstieg motivieren sollen. Expert*innen der Gesundheitsforschung, des Mobilitätsmanagements und der Verhaltensökonomie bieten dabei wissenschaftliche Unterstützung (AMIGO Fachtagung am 24. Juni 2021: „Veränderungen anstoßen“: www.energieinstitut.at/fachtagung ). Zudem analysieren die Projektpartner Betriebliches Mobilitätsmanagement und Gesundheitsförderung auf institutioneller Ebene und sprechen politische sowie systemische Empfehlungen zur Verbesserung aus.
Ziele von AMIGO:
„Für uns bietet AMIGO die Möglichkeit, neue Maßnahmen mit wissenschaftlicher Begleitung auszuprobieren und Synergien zwischen Betrieblichem Mobilitätsmanagement und Betrieblicher Gesundheitsförderung zu nutzen.“
Andrea Sutterlüty, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Haberkorn
Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit einemKonzept für energieeffiziente, klimaverträgliche „LOW TECH“-Gebäude im Bodenseeraum. Der Begriff "Low-Tech" lässt sich am Beispiel eines Dosenöffners erklären. Der elektrische und der manuelle Dosenöffner tun beide ihren Dienst. Ein manueller Dosenöffner ist jedoch günstiger in der Anschaffung, hält länger und verbraucht keine Energie. Er erfordert allerdings körperliche Anstrengung bei der Benutzung.
In heutigen Gebäuden sind viele technische Komponenten und Systeme komplex zu steuern, verbrauchen bei der Herstellung graue Energie und erhöhen die Baukosten, den Endenergiebedarf der Gebäude sowie die Kosten im laufenden Betrieb. Elektrisch betriebene Komponenten beispielsweise müssen im Lebenszyklus eines Gebäudes regelmäßig gewartet, repariert und mehrfach ausgetauscht werden. Oft gibt es jedoch einfachere bauliche Lösungen, die den gleichen Zweck erfüllen. Durch den Gedankenaustausch in der Projektgruppe, die Analyse von Bestandsgebäuden und die Beobachtung von Pilotgebäuden wurden im Projekt Maßnahmen und Ausführungsvarianten identifiziert, die mit reduziertem technischen Aufwand umgesetzt werden können und gleichzeitig geringere Bau- und Folgekosten verursachen.
Die untersuchten Gebäudetypen, wie Wohngebäude, Schulen, Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude, waren nicht miteinander vergleichbar. Aus diesem Grund haben wir unsere Erfahrungen und Projektbeispiele anhand eines typischen Bauablaufs strukturiert und versucht, allgemeine Informationen durch spezifische Erfahrungen aus unserem Projekt zu ergänzen. Nach den ersten zwei Jahren des Projekts veröffentlichten wir einen Wochenkalender, der Architekten je nach Jahreszeit Ratschläge für den Einsatz von Low-Tech-Komponenten in architektonisch anspruchsvollen Gebäuden gab. Am Ende des Projekts veröffentlichten wir ein Lehrbuch, das parallel zum Bauprozess die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung gibt.
AMIGO: www.energieinstitut.at/unternehmen/programme/amigo-aktive-pendlermobilitaet/
LOW-TECH: https://www.energieinstitut.at/unternehmen/programme/low-tech-interreg-v/
AMIGO: Gesamtinvestition: 493.080 Euro, davon EU-Mittel: 97.316 Euro, CH: 54.267 Euro
LOW-TECH: Gesamtinvestition: 750.000 Euro, davon EU-Mittel: 350.280,--, zusätzlich CH-Fördermittel: € 63.400,--.
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
INTERREG-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein