Forschung für ein nachhaltigeres Leben

Foto: BOKU

Wer?

Universität für Bodenkultur Wien
www.boku.ac.at

Wo?

Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien

Was?

Im Folgenden stellen wir einige ausgewählte EU-Projekte der BOKU-Wien vor, die alle einem übergeordneten Ziel dienen: durch Forschung die Nachhaltigkeit zu fördern, und zwar in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Alle diese Projekte werden mit Partnern in anderen EU-Mitgliedsländern umgesetzt.

 

    Sedimentforschung und -management an der Donau (SEDECO, SEDDON II, DREAM SK-AT)

    SEDECO

    Die Projektziele sind:

    • die Errichtung eines Wasserbaulabors in Wien mit 10 m3/s freifließendem Abfluss als offenes Forschungszentrum, dieses wird auch aus dem nationalen EFRE-Programm kofinanziert
    • ein verbessertes Wissen über die Thaya inkl. einer Strategie für nachhaltiges Sedimentmanagement in Stauräumen zur Minimierung von Hochwasser- und Dürrerisiko
    • die Verbesserung der Morphodynamik von grenzüberschreitenden Mäander-Abschnitten und natürlichen oder rückgebauten Flussufern

    Die Ergebnisse sind:

    • Nachhaltige Sedimentmanagementstrategie für den Stauraum Nové Mlýny
    • Leitfaden für eine nachhaltige Renaturierung und Erhaltung von Mäandern und Flussufern
    • Totholzstrukturen zur Verbesserung des Ökosystems durch Ufererosion
    • Handbuch zur Optimierung von Stauraumverlandung in Zusammenhang mit Hochwasser und Dürre

    SEDDON II

    Die Projektziele sind

    • die grenzüberschreitende Verbesserung des Sedimentmanagements an der Donau
    • ein modernes Wasserbaulabor in Wien mit 10 m3/s freifließendem Abfluss
    • ein gemeinsames Monitoring- und Modellierungssystem zur Unterstützung von grenzüberschreitenden Maßnahmen
    • eine neue Flussmanagementstrategie zur Verbesserung des ökologischen Zustands und des Hochwasserrisikomanagements der Oberen und Mittleren Donau

    Die Ergebnisse sind:  

    • Errichtung des Wasserbaulabors in Wien
    • Gemeinsames Monitoring- und Modellierungssystem
    • Arbeitsbehelf für gemeinsame Flussbaumaßnahmen

    DREAM SK-AT

    Die Projektziele sind:

    • die Etablierung gemeinsamer Forschungseinrichtungen zur Förderung des Wissenstransfers
    • die Verbesserung des Wissenstransfers und Entwicklung innovativer Monitoring- und Modellierungstools in der Grenzregion Slowakei - Österreich

    Die Ergebnisse sind:

    • Wasserbaulabor in Wien
    • Modernisierung des Wasserbaulabors in VÚVH Bratislava
    • Labor für angewandte Geoinformatik und Fernerkundung am ÚKE SAV
    • Monitoringnetzwerk sowie Richtlinien für Feldmessungen und Modellierung
    • Strategie für den Austausch von Wissen

    Weiterführende Infos

    SEDECO: https://www.at-cz.eu/at/ibox/pa-2-umwelt-und-ressourcen/atcz28_sedeco    
    Wasserbaulabor Wien: https://eu.wien.at/massnahmen/forschung/rrmc
    SEDDON II: https://www.interreg-athu.eu/seddon2/ueber-das-projekt/projekt-inhalt/
    DREAM SK-AT: https://dream-sk-at.jimdosite.com/

    Gesamtinvestitionen

    ProjektGesamtprojektförderungEFRE-Mittel
    SEDECOEUR 5.883.953,55EUR 3.370.294,77
    SEDDON IIEUR 10.735.567,50EUR 7.500.232,37
    DREAM SK-ATEUR 13.511.287,65EUR 8.326.113,47

     

    PlasticFreeDanube - Makro-Kunststoffabfälle in und entlang der Donau

    Die Donau ist einer der wichtigsten grenzüberschreitenden ökologischen Korridore in Europa. Die Verschmutzung der Donau durch Kunststoffabfälle hat daher weitreichende Auswirkungen auf die Tierwelt, die Ökosysteme und letztlich auch auf uns Menschen – vom Ursprung der Donau in Deutschland bis zur Mündung ins Schwarze Meer in Rumänien! Das Projekt PlasticFreeDanube beschäftigte sich mit Makro-Kunststoffverschmutzungen (Teile größer als 5 mm) in und entlang der Donau. Ziel des Projekts war die Etablierung eines fundierten Wissensstands zu Kunststoffverschmutzungen sowie die Festlegung standardisierter Methoden zur Einschätzung von Eintragsquellen, Quantitäten, Transportverhalten und Umweltgefahren.


    Im Zentrum der Analysen standen neben der Art des Plastikmülls auch die spezifischen Wege des Abfalls an und in die Donau. Um welche Kunststoffprodukte handelt es sich vorwiegend? Wo konzentriert sich das Müllaufkommen besonders? Welche Folgen haben die Abfälle für die Umwelt? Rund 2.000 Kilogramm gesammelter Kunststoffabfall wurden dazu sortiert und wissenschaftlich untersucht. Penible Handarbeit, die sich auszahlte. So konnte eine Reihe wichtiger Erkenntnisse über die „Abfall-Dynamik“ entlang der Donau gewonnen werden. Während zum Beispiel die Wiener Donauinsel Littering-Abfälle mit hohem Verpackungsanteil sowie aus dem Sanitärbereich aufweist, finden sich im Rechengut des Kraftwerks Freudenau vermehrt Kunststoffe aus Haushalt, Sport und Freizeit sowie Abfälle der Schifffahrt wie Seile und Bojen. Kommen an den Ufern des Nationalparks Donau-Auen vor allem Haushalts- und Verpackungskunststoffe vor, so sind es im Hinterland oft Getränkeflaschen und geschäumte Kunststoffe. Erkenntnisse, die zeigen, wie sich die einzelnen Kunststoffe im Fluss bei unterschiedlichen Wasserständen verhalten. Erhebungen, die eine wichtige Datengrundlage bilden und somit ein zentrales Ziel des Projekts erfüllen: die Schaffung eines fundierten Wissenstandes zur Entwicklung zukünftiger Standards in Sachen Plastikvermeidung an der Donau.

    Weitere Informationen:

    https://plasticfreeconnected.com/

    Gesamtinvestition: 

    EUR 1,23 Millionen, EFRE-Förderung: EUR 1,05 Millionen

    Stimmen aus dem Projekt "PlasticFreeDanube"

    „Im Rahmen von PlasticFreeDanube konnten wir Wissen und Verständnis über die Plastikmüllentstehung an der Donau entscheidend erweitern, um nun länderübergreifend umso wirkungsvollere Vermeidungsstrategien auf den Weg zu bringen“,

    Projektleiterin Gudrun Obersteiner vom Abfallwirtschaftsinstitut der Universität für Bodenkultur Wien

    boDEREC-CE

    Das Hauptziel des Projektes ist die Gestaltung eines integrierten Managements, um eine erhöhte Trinkwasserqualität zu gewährleisten. Die Kontaminationen aus der Kategorie Pharmazeutika und Körperpflegeprodukte (PPCP) finden ihren Weg in die Umwelt durch Ausscheidung, Hausmüll, Abfälle, Grau- und Abwässer, sowie über die direkte Entsorgung. Während viele dieser Verbindungen abgebaut werden, bleiben andere im Boden bestehen und werden zu potenziellen Gefahren für die Umwelt und das menschliche Leben. Im Rahmen dieses Projektes, werden die PPCPs über den Wasserkreislauf, anhand von ausgewählten Pilotstandorten überwacht, von der Quelle über dem Aquifer bis zu den Wasserwerken. Betreiber von Wasserwerken erhalten ein Werkzeug zur Optimierung ihrer Maßnahmen abhängig von der aktuellen Qualität des Rohwassers. Die Ergebnisse des Projekts werden auch Empfehlungen für Änderungen in der Gesetzgebung zu Trink- und Abwassernormen und technischen Lösungen enthalten. Angesichts der grenzüberschreitenden Dimension des angesprochenen Problems wird die Fachöffentlichkeit über die erzielten Ergebnisse und entsprechende Lösungsmöglichkeiten informiert.

    Weitere Informationen:

    https://www.interreg-central.eu/Content.Node/boDEREC-CE.html

    Gesamtinvestition:

    EUR 2.328.140

    STREFOWA - Vermeidung von Lebensmittelabfällen

    Lebensmittelverluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden in der EU mit 88 Mio. Tonnen geschätzt (Europäische Kommission). Die Menge wird steigen, wenn keine geeigneten Maßnahmen gesetzt werden.

    Die Verschwendung von Lebensmitteln ist nicht nur ein ethisches und wirtschaftliches Problem, sondern auch ein stetig wachsendes Umweltproblem. Die Vermeidung von Lebensmittelabfall ist eine komplexe Aufgabe und um erfolgreich zu sein, ist es notwendig, auf allen Stufen der Lebensmittelversorgungskette zu handeln - vom Bauernhof bis zum Teller. Deshalb haben neun Partner in fünf verschiedenen mitteleuropäischen Ländern zusammengearbeitet. Sechs der insgesamt 16 Pilotaktionen innerhalb des STREFOWA-Projektes (Strategies to reduce and manage food waste) haben in Österreich stattgefunden. Dabei wurde/n:

    • Zahlen zu Feldverlusten bei verschiedenen Gemüsesorten erhoben sowie eine geeignete Methode für die Erfassung und Auswertung der Daten entwickelt.
    • ein Netzwerk(Karakterernte) zwischen Primärproduzenten, Lieferanten und Gastronomiebetrieben etabliert zur Weitergabe von Überschussobst und -gemüse.
    • Schulmaterialien sowie das Workshop-Konzept „Tatort Biotonne“ für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren der AHS und NMS Unterstufe entwickelt.
    • Zahlen zu Lebensmittelabfällen im Hotel und Cateringsektor erhoben sowie maßgenschneiderte Lösungen gefunden um diese zu vermeiden.
    • Eine österreichweite Haushaltsumfrage zu Lebensmittelabfällen durchgeführt und basierend auf den Ergebnissen, die auf Bedürfnisse der KonsumentInnen maßgeschneiderte „Erste-Hilfe-Box für Lebensmittel“ entwickelt.
    • ein Verfahren entwickelt und getestet, welches es erlaubt organisches Material aus dem Restmüll zu extrahieren und in Biogasanlagen zu nutzen anstatt es wie bisher zu verbrennen.

    Weitere Informationen:

    Informationen und gegebenenfalls Materialien zu allen Pilotaktionen finden Sie auf der Projekthomepage: http://www.reducefoodwaste.eu/

    Gesamtinvestition:

    EUR 2.363.175,65

     

    Stimmen aus dem Projekt STREFOWA

    "Lebensmittelabfallvermeidung geht uns alle an und nur gemeinsam können wir es schaffen das von der UN formulierte nachhaltige Entwicklungsziel SDG 12.3 zu erreichen, nämlich bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren. Auch jeder noch so kleine Beitrag zählt zum großen Ganzen!“

    Anonymer Projektteilnehmer

    Gefördert aus

    Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

    INTERREG Österreich-Tschechien 2014-2020
    INTERREG Österreich- Ungarn 2014-2020
    INTERREG Slowakei-Österreich 2014-2020
    INTERREG Central Europe 2014-2020

    Das Wasserbaulabor wird auch aus dem nationionalen EFRE-Programm mit dem Ziel "Investitionen in Wachstum und Beschäftigung" gefördert.